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Mittwoch, 28. September 2011

stille Träume

Einfach mal innehalten und träumen - die Gelegenheiten dazu werden immer seltener, bis wir schließlich kalte, abgestumpfte, verbitterte Materialisten sind. Dabei ist es doch so wichtig, geistigen Urlaub vom Alltag nehmen zu können.


stille Träume

Wie oft bist du eingetaucht
tagträumend ins weite Sternenmeer?
Wann fand der letzte Blumenduft
den Weg in deine Nase?
Wann hast du zum letzten Mal
den blauen Himmel stumm betrachtet
und blicktest tausend Wunder?
Kannst du noch träumen, sinnen, denken?

Dann träum, soweit dich deine Träume tragen!
Flieg, wohin dich bringt die Fantasie!
Und wenn du kehrst zurück von deinen Reisen,
dann halt die Augenblicke fest
Mach, dass die Menschen sinnend schweigen
und schenke jedem einen Traum

Der Wert der Stille zeigt sich erst
im lauten, bunten Tosen
einer lauten, bunten Welt
Um alles Sinnen, Denken, Fantasieren
zu ertränken
genügt ein
winziger
Tropfen
Lärm

Anmerkung zur Lizenz: Dieses Gedicht erschien 2006 in der "Campus Artifex" Ausgabe 06/06, Verlag PaperOne, Titel "Und es leuchtet doch...". Da der Verlag die Ausgabe wieder aus dem Programm genommen hat (Restbestände sind über mich erhältlich), stelle ich sie hiermit unter die Creative Commons BY-NC-SA.
Creative Commons Lizenzvertrag
stille Träume von Stefan Reichelt steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Nicht-kommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz.

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