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Montag, 10. September 2012

Wenn die Sonne scheint

Heute Morgen lieferte ein befreundeter Blogger und Kollege unter dem Titel Das Lied meines Lebens einen beeindruckenden "Seelenstriptease" ab. Dabei geht es auch und vor allem um das Thema "ungesagte Worte". Ich denke, dass kaum jemand unter uns keine verstorbenen Verwandten hat, denen er gern noch etwas gesagt hätte, bevor sie gingen. Auch mir geht es so, und ich habe meine Emotionen dazu in einige meiner Gedichte einfließen lassen. Die folgenden Zeilen schrieb ich im November 2005, und es lässt sich nicht verheimlichen, dass mich das Lied "Nur zu Besuch" von den "Toten Hosen" dazu inspirierte. Ich habe heute noch einen Kloß im Hals und wässrige Augen, wenn ich es auch nur durchlese. Ermutigt durch Hennings Beitrag, möchte ich dieses Gedicht gern teilen.

Gewidmet ist es meinem Vater.

Wenn die Sonne scheint

Wenn die Sonne scheint
lässt sie dein Lächeln wieder leuchten
und der Winter ist
nur eine Jahreszeit

Wenn die Sonne scheint
denk’ ich an Sommersonnentage
die endlos waren, frei und ungetrübt
da ich mit Worten
viel zu sparsam war

Wenn die Sonne scheint
blickt sie mit deinen weisen Augen
und jeder Sonnenstrahl
fährt über meine Lider
wie die Finger deiner Hand

Kann nicht reden
denn du fehlst mir
Doch ich kann lächeln
wenn die Sonne scheint
so friedlich auf dein Grab

© by Stefan Reichelt

Anmerkung zum Copyright: Entgegen meiner Gewohnheit, alle Texte unter CC-Lizenz zu stellen, möchte ich bei diesem Werk etwas mehr Kontrolle darüber behalten, wo es auftaucht. Deshalb ist es bitte nur nach Genehmigung meinerseits zu verwenden.