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Donnerstag, 3. Oktober 2013

Rosenblatt

Mal wieder ein Liebesgedicht aus meiner Sammlung, geschrieben ca. 2006. Sicher nicht die Blüte der Dichtkunst, aber auch nicht so schlecht, dass es in Vergessenheit geraten müsste.

Rosenblatt

Im Winde tanzt ein Rosenblatt
drauf legt’ ich einen Satz
Des Anblicks werde ich nicht satt:
Es ähnelt meinem Schatz

Voller Anmut, lieblich-rein
so flattert es davon
Freier könnt’ es wohl nicht sein
als tanzend in der Sonn’

Die Kälte weicht, mir wird so warm
Ich spüre Deinen Kuss
Du nimmst mich fest in Deinen Arm,
dass ich nicht frieren muss

O lass mich nur das Flüstern sein
das ich legt’ auf das Blatt:
"Ich liebe Dich, nur Dich allein
und werd an Dir nicht satt!"

Anmerkung zur Lizenz: Dieses Gedicht erschien 2006 in der "Campus Artifex" Ausgabe 06/06, Verlag PaperOne, Titel "Und es leuchtet doch...". Da der Verlag die Ausgabe wieder aus dem Programm genommen hat (Restbestände sind über mich erhältlich), stelle ich sie hiermit unter die Creative Commons BY-NC-SA.
Creative Commons Lizenzvertrag
Rosenblatt von Stefan Reichelt steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Nicht-kommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz.

Samstag, 13. April 2013

Ewigkeit

Ungereimte Gedichte wirken auf den ersten Blick einfacher, sind aber ungleich schwerer zu schreiben als Gedichte in fester Vers- und Reimform. Der Dichter hat nichts, woran er sich beim Schreiben "festhalten" kann, kein Schema, dem er wirklich folgen muss. So muss er sich komplett auf sein Gefühl verlassen, wenn er seine Gedanken niederschreibt. Dabei muss jedes Wort und jede Formulierung perfekt sitzen, weil das Ergebnis sonst einfach nur plump wirkt. Oder wie ich es einmal (so ungefähr) angesichts eines politischen Gedichts von *dem* Günter Grass formulierte:

Untereinander
geschriebene Worte
irgendwie
in Versform verpackt
wirken nicht zwangsläufig
intelligenter
und bilden noch lange kein
Gedicht.

Man kann sagen: Wenn ich unbedingt etwas dichten will, aber gerade an Inspirationsmangel leide, reime ich. Wenn ich gerade von der Muse geküsst wurde, geht es auch ohne Reimschema. Das folgende Gedicht ist ein ganz frisches Beispiel für Letzteres.

Ewigkeit

Irgendwo
über dem Regenbogen
verglühen Sterne nicht umsonst
Sternenstaubpartikel tanzen
in den Strahlen fremder Sonnen
Finden einander,
vereinen sich
und bilden Wesen,
die sich wundern
wie sie entstanden sind

Auch in dir, mein Kind,
leben Sterne weiter
Wir sind aus Sternenstaub gemacht
Im Wissen dieses unfassbaren Glücks
sind Endlichkeit und Zeit bedeutungslos
Nach Myriaden Jahren
schauen wir hinaus ins All
und staunen

Nimm meine Hand, ich leite dich
ein Stück, bis du den Weg erkennst
und schütze dich, solang ich es vermag
Dann flieg ich weiter durch das All
und ziehe meine Bahnen immer nah bei dir
Glaube nie, du bist allein
Denn Sternenstaubpartikel
tanzen immer weiter
in die Ewigkeit



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Ewigkeit von Stefan Reichelt steht unter einer Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz.

Das Bild "Sternenherz" steht unter CC BY-SA 2.0 - Lizenz, da es unter Verwendung von folgendem Bild aus Wikimedia Commons erstellt wurde:
http://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AM45_-_Pleiades.jpg

Dienstag, 22. Januar 2013

tränenwert

Figurengedichte oder auch Kalligramme sind eine ideale Aufwärmübung für jeden Dichter.
Sie erfordern nur ein geringes Maß an Kreativität und können später wunderbar als dekorative Elemente in anderen literarischen Werken verwendet werden.

Hier ein simples Beispiel. Der Satz an sich ist nicht sonderlich spektakulär, bekommt aber dadurch, dass er in eine passende Form gegossen wurde, wesentlich mehr Ausdruck.

Mein Tipp: Einfach mal selbst probieren!

tränenwert

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ei
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tränenwert von Stefan Reichelt steht unter einer Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz.

Mittwoch, 2. Januar 2013

Niemalsland

Dieses kleine Gedicht widme ich einer sehr wichtigen Person in meinem Leben. Diese Person wird noch ein wenig warten müssen, bis ich es ihr vorlesen kann. Bis dieses Wesen in der Lage ist, es zu verstehen, wird es vermutlich selbst schon vergessen haben, wie es dort war - im Niemalsland.

Niemalsland

Noch nie sah ich dein Angesicht
Dein Aug' sah nie die Sonne
Du ruhst in schwachem Dämmerlicht
Und kennst nur Klang und Wonne

In deiner Welt ist keine Zeit
kein Raum und kein Verlangen
Ein bloßes Sein in Ewigkeit
von Wärme nur umfangen

Sag, spürst du die Nähe meiner Hand
dort draußen in der Ferne?
Ich kenn's nicht mehr, dein Niemalsland
und wüsst' es doch so gerne

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Niemalsland von Stefan Reichelt steht unter einer Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz.