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Freitag, 23. September 2011

Vor dem Sturm

Dieses Gedicht schrieb ich ebenfalls im äußerst produktiven Jahr 2005. Es ist eine Mahnung, offen mit den eigenen Gefühlen umzugehen.

Vor dem Sturm

ein kühler Hauch streicht über Gräser
die Sonne schwindet,
düstre Wolken
bringen die Natur zum Schweigen
auch du schweigst
immer tiefer dein Atmen
den stärker werdenden Wind
versuchst du aufzusaugen
weil du hoffst,
dem Sturm die Kraft zu nehmen
wenn er losbricht
das leise Grollen ignorierst du
prickelnde Wassertropfen
wischst du angewidert weg
es wird schon keinen Regen geben
die Bäume erzittern
auch du zitterst
mehr und mehr Wind
nimmst du in dich auf
die edle Ruhe,
die du ausstrahlst
ist Feigheit unter
arroganter Maske
und du stellst dich trotzig auf
willst bremsen jeden Sturm
weil du dich fürchtest
und du weißt
dass er sich in dir sammelt
bis zum Bersten bist du gefüllt
was willst du tun,
wenn das Gewitter kommt?

Anmerkung zur Lizenz: Dieses Gedicht erschien 2006 in der "Campus Artifex" Ausgabe 06/06, Verlag PaperOne, Titel "Und es leuchtet doch...". Da der Verlag die Ausgabe wieder aus dem Programm genommen hat (Restbestände sind über mich erhältlich), stelle ich sie hiermit unter die Creative Commons BY-NC-SA.
Creative Commons Lizenzvertrag
Vor dem Sturm von Stefan Reichelt steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Nicht-kommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz.

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